Fahrt in den Harz 13.05. bis 17.05.2014
Chronik der SENU-Ndk
25 Jahre danach: Niederkasseler Senioren auf Entdeckungsfahrt rund um den Harz
em-Während 2013 die 50jährige deutsch-französische Freundschaft und ihre Verwirklichung im Grenzgebiet am Oberrhein Ziel der Senioren Union der CDU Niederkassel gewesen war, wollten sie sich in diesem Jahr über die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Fortschritte in Sachsen-Anhalt informieren. Sie waren eingestimmt auf die Problematik durch den Zeitzeugenbericht des ehemaligen Bundesgrenzschutzoffiziers Manfred von Reumont, der viele Jahre an der innerdeutschen Grenze mit all ihren Schrecken und Grausamkeiten Dienst getan hatte und die damalige Situation mit ihren Auswirkungen auf die heutige Zeit sehr anschaulich darzustellen wusste. Nun wollten sie sich davon überzeugen, was sich in den 25 Jahren nach dem Mauerfall verändert hatte. Für die meisten war der Harz mit den Städten Quedlinburg, Magdeburg, Halberstadt und Wernigerode noch völlig unbekanntes Land, und so waren Neugier und Erwartungen groß.
Gleich am ersten Morgen führte eine „eingeborene“ Quedlinburgerin die Senioren durch die Straßen und Gassen ihrer Stadt und erklärte mit viel Liebe zum Detail die verschiedenen Kennzeichen der Fachwerkhäuser aus 8 Jahrhunderten. So ganz nebenbei erfuhren die Gäste auch etwas über die Geschichte der Stadt, die unter den sächsischen Kaisern durch den Bau der Burg und die Gründung des adligen Damenstifts zum Mittelpunkt des Reiches wurde und als Hansestadt später noch reich und bedeutend war. Leider reichte die Zeit für eine Besichtigung des Burgberges mit der Stiftskirche nicht, weil im Rathaussaal mit seinen prächtigen Gemälden zur Geschichte der Stadt bereits der Fachbereichsleiter „Bauen“ Thomas Malnati wartete, der in einer anschaulichen Bilddokumentation über Schwierigkeiten der Denkmalpflege und Kosten des Aufbaus informierte. Immerhin ist Quedlinburg von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden, hat aber wie viele Städte große finanzielle Probleme wegen mangelnder Industrieansiedlung in diesem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Gebiet und demzufolge die Abwanderung der Jungen zu bewältigen. Halberstadt dagegen, eine Gründung Karls d. Gr. und ebenfalls im Mittelalter kulturelles Zentrum, hat den Aufbau nach den fürchterlichen Zerstörungen des 2. Weltkriegs mit viel Hilfe von Bund und Land, aber auch mit kreativen Ideen und Bürgerinitiativen geschafft. Was Frau Rudel in ihrem Lichtbildervortrag und Herr Tietze auf der „komprimierten“ Stadtrundfahrt zeigen konnten, war bewundernswert, und die interessierten Senioren wären gerne noch länger geblieben. Auch Dr. Lutz Trümper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, konnte am nächsten Tag voller Stolz eine positive Bilanz vorweisen. Trotz großer Anfangsschwierigkeiten – Immerhin wurde durch die Schließung von 3 großen ostdeutschen Kombinaten die Beschäftigtenzahl von 46.000 auf 2.000 reduziert. – liegt heute die Arbeitslosenquote bei 10%, und es gibt wieder viele Lehrstellen. Förderung von Eigenheimerwerb und Schaffung von Kita-Plätzen ziehen auch junge Familien in die Stadt, obwohl das Leben hier teurer ist als z.B. in Braunschweig. Nach dem interessanten Gespräch führte Herr von Elsner die Gäste durch das Kulturhistorische Museum, das durch seine Ausstellung über Kaiser Otto I., der Magdeburg zu seiner Hauptstadt machte, bekannt wurde. Bei der kurzweiligen Stadtführung konnten vor allem der diesmal gerüstfreie Dom, aber auch Hundertwassers „Grüne Zitadelle“ und viele weitere Schönheiten der Stadt bewundert werden. Der letzte Tag stand ganz im Zeichen des Naturparks „Harz“. In Wernigerode wurden die Niederkasseler in einem lockeren Vortrag über die Aufgaben der Parkverwaltung informiert und lernten bei der Stadtführung die „bunte Stadt am Harz“ und anschließend bei der Rundfahrt die landschaftlichen Schönheiten und die Stadt Goslar kennen.
Wie auf der Hinfahrt Braunschweig war auf der Rückfahrt noch Hildesheim zu erforschen, und so kehrten alle zufrieden und angefüllt mit vielen Informationen nach Hause zurück.