Freiburg 28.05. - 01.06.2013
Chronik der SENU-Ndk
50 Jahre deutsch-französische Freundschaft – Niederkasseler Senioren auf Spurensuche im Grenzland
Auch in diesem Jahr machten sich Mitglieder der Senioren-Union der CDU Niederkassel wieder auf den Weg, um ihr Wissen über die politische Entwicklung Deutschlands zu erweitern. Anlässlich des 5ojährigen Bestehens des Elysée-Vertrags, abgeschlossen zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle am 21.01.1963, wählten sie diesmal Freiburg als Ziel, weil sie dort im unmittelbaren Grenzgebiet die Fortschritte der Freundschaft und Zusammenarbeit der beiden Völker am besten zu erkennen hofften.
Schon auf der Hinfahrt stand mit der „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen von 1848/49“ im Rastatter Schloss keine leichte Aufgabe auf dem Programm, aber tapfer kämpften sich die Senioren durch diese unruhige Geschichtsepoche. Dafür war die Führung im Freiburger Münster am nächsten Tag ein wirklicher Genuss. Wie gebannt lauschten alle Zuhörer den Ausführungen und Erklärungen von Professor Kunze, der ihnen mit viel Witz und Charme die Feinheiten der Bautechnik und vor allem den wundervollen Innenraum mit seinen herrlichen mittelalterlichen Fenstern nahebrachte. Der anschließende Besuch im Quartier Vauban, wo auf ehemaligem Kasernengelände in Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen ein ganzer Stadtteil nach neuen biologischen, energiepolitischen und vor allem sozialen Vorstellungen geplant und aufgebaut wurde, wies wiederum in die neue Zeit. Auch der Vortrag von Alt-Stadtrat Walter Kolb zeigte die kulturelle Bedeutung und politische Lage Freiburgs in heutiger Zeit. Die „Europastadt Breisach“ präsentierte sich am folgenden Tag bei herrlichstem Sonnenschein in ihrer vollen Schönheit. Gut gelaunt durchstreiften die Senioren die malerische Unterstadt unter kundiger Führung und arbeiteten sich langsam bis zur Oberstadt mit der mächtigen Kirche vor. Nachdem sie einige Werke von Helmut Lutz, Bildhauer aus Breisach, betrachtet und von ihm selber seine Ideen zur völkerverbindenden Kunst gehört hatten, konnte ein Zeitzeuge ihnen seine Erlebnisse und Eindrücke aus der Nachkriegszeit und die langsamen Fortschritte in der Annäherung der einst zerstrittenen Nachbarn schildern. „Grenzen waren gestern“, das ging deutlich aus seinem Vortrag hervor. Damit war allerdings dieser Tag der Höhepunkte noch lange nicht beendet. In Niederrottweil lauschten sie einem Konzert auf der ältesten Orgel des Breisgaus und erfuhren anschließend, dass der wundervoll geschnitzte Lindenholzaltar demselben Künstler zugeschrieben wird wie der in der Breisacher Kirche. Nach diesen geistigen Genüssen sollte auch der Körper zu seinem Recht kommen, und so kehrte die Gruppe nach einer erholsamen Fahrt durch die Kaiserstühler Weinberge in Oberbergen zur Weinprobe und zum Abendessen ein. Der letzte Tag stand noch einmal voll unter dem Europagedanken. Nach einem sehr gut ausgearbeiteten Vortrag des Oberbürgermeisters a.D. Dr. Rolf Böhme über die konkreten Auswirkungen der deutsch-französischen Freundschaft im Dreiländereck am Oberrhein wurden viele Fragen gestellt zur Bereitschaft der Franzosen, auf diese Freundschaft wirklich einzugehen. Es stellte sich heraus, dass im Prinzip mehr oder minder die alemannische Sprache das völkerverbindende Element ist. Es wird, wie sich auch in Lörrach später zeigte, sehr viel Projektarbeit geleistet im Dreiländereck, wobei besonders die Verkehrsverbindungen, z. B. der Flughafen in Mulhouse, im Hinblick auf spätere industrielle Entwicklung besonders gefördert werden. Sehr zufrieden und angefüllt mit neuem Wissen fuhren die Niederkasseler nach Hause und sind schon gespannt, welche Themen und Ziele nächstes Jahr auf dem Programm stehen.