Kloster Eberbach 16.08.2016
Chronik der SENU-Ndk
Senioren-Union besuchte Kloster Eberbach
- Auf den Spuren vergangener Tage –
(AJ) Herrlicher Sonnenschein begleitete die etwa 50 CDU-Senioren am 16. August auf ihrer Tour in den Rheingau. Ihr Ziel: Kloster Eberbach bei Eltville, umgeben von den bewaldeten Höhenzügen des Taunus.
Einer Stärkung in der benachbarten Klosterschänke zur Mittagszeit schloss sich die eigentliche „Entdeckungsreise“ der Klosteranlage in zwei Gruppen durch sachkundige Führerinnen an. Neben der wechselvollen Klostergeschichte stand vor allem die Besichtigung der verschiedenen Räumlichkeiten im Mittelpunkt. Wenn auch heute kein klösterliches Leben mehr existiert, so konnte den Senioren doch ein eindrucksvoller Einblick in das frühere Zusammenleben in der Zisterzienserabtei vermittelt werden.
Die Gründung des Klosters im Jahre 1136 geht auf Bernhard von Clairvaux zurück, der von dort einen Abt und 12 Mönche hierher entsandte. Der Zisterzienserorden, der 1098 aus einer Reformbewegung der Benediktiner hervorging, verlangte ein streng an den Benediktregeln orientiertes Klosterleben. Von den Mönchen wurde u.a. unerbittliche Askese, strenges Schweigegebot, Verzicht auf Fleischgenuss und das Leben von der eigenen Hände Arbeit verlangt. Letzteres führte bei den Zisterziensern zu einer spezifischen inneren Organisation mit Arbeitsteilung in Form verschiedener Stände. Den obersten bildeten die Mönche/Priester, darunter entstanden die Laienbrüder, die für den (Wein-) Wirtschaftsbetrieb, also die Handarbeit, zuständig waren. Diese zwei Brüderschaften waren innerhalb des Klosters organisatorisch und räumlich voneinander getrennt. Die Befugnisse der Laienbrüder waren stark eingeschränkt. Zur Blütezeit des Klosters im 12. Und 13. Jahrhundert setzte sich der Gesamtkonvent aus ca. 150 Mönchen und doppelt so vielen Laienbrüdern zusammen. Daneben wurden für den wirtschaftlichen Betrieb fallweise Lohnarbeiter angeworben. Das Weingut wurde im 13. -16. Jahrhundert zum größten in Deutschland.
1803 erfolgte die Aufhebung der Abtei durch Fürst Friedrich August von Nassau. Im 19. Jahrhundert wurden Teile des Klosters als psychiatrische Klinik („Irrenhaus Eberbach“) und Zentralgefängnis genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg diente die Anlage der Unterbringung von Flüchtlingen. Durch Aufnahmen für den Film „Im Namen der Rose“ in den Jahren 1985/1986 erlangte das Kloster überregionale Bekanntheit.
Zwischenzeitlich wurde die Klosteranlage in eine gemeinnützige Stiftung überführt. Im Jahresverlauf finden dort vielfältige kulturelle und spezielle Veranstaltungen statt.
Die vielen interessanten Informationen und Eindrücke galt es anschließend zu verarbeiten und sich hierüber auszutauschen. Bei der Rückfahrt mit Zwischenhalt in Limburg bot sich hierfür im ältesten Kaffeehaus der Stadt eine besonders gute Gelegenheit.