Konrad Adenauer Haus 12.03.2020
Chronik der SENU-Ndk
Niederkasseler Senioren-Union im Konrad-Adenauer-Haus
(VHo) Das
Konrad-Adenauer-Haus in Rhöndorf war bei strahlendem Sonnenschein das Ziel der
Senioren-Union Niederkassel. Die 37 interessierten Teilnehmer wurden in zwei
Gruppen von den beiden sehr engagierten Museumsführerinnen Gabriele Kroll und
Kathia Bendt zuerst im Konrad-Adenauer-Museum über den Lebenslauf und die
Lebensumstände von Konrad Adenauer sehr interessant und umfassend informiert.
Am 5. Januar 1837 in bescheidenen
Verhältnissen in Köln geboren erhält er eine gute Erziehung und Ausbildung.
Nach dem Abitur studierte er Jura, wurde Assessor am Amtsgericht Köln. Nach dem
Beitritt zur katholischen Zentrumspartei wurde er 1909 Erster Beigeordneter der
Stadt Köln und damit Stellvertreter des Oberbürgermeisters Wallraff, mit dessen
Nichte Emma Weyer er verheiratet war und drei Kinder hatte. Sie starb 1916 nach
einer Pilzvergiftung im Alter von 36 Jahren.
Am 18. September 1917
wurde Adenauer in Köln zum damals jüngsten Oberbürgermeister einer deutschen
Großstadt gewählt. Er setzte sich für den wirtschaftlichen Aufschwung Kölns ein,
u. a. wurde 1919 die Universität Kölns wiedereröffnet und es gelang ihm, den
amerikanischen Autobauer Ford nach Köln zu holen, der hier ein komplett neues
Werk errichtete. 1918 wurde er in das Preußische Herrenhaus berufen und war von
1921 bis 1933 Präsident des preußischen Staatsrates. Er setzte in dieser Zeit durch,
dass der alte preußische Festungsring zu einem Grüngürtel umgestaltet wurde. Im
Jahre 1932 wurde dann eine Direktverbindung nach Bonn eingeweiht, die heutige Autobahn
555.
Im September 1919
heiratete Adenauer Auguste (Gussie) Sinsser, mit der er fünf Kinder hatte. Mit
dem Erstarken des Nationalsozialismus geriet Adenauer aber zunehmend mit der
NSdAP in Konflikt. Bei der Kommunalwahl am 12.03.1933 wurde er zwar als
Oberbürgermeister wiedergewählt. Aber schon am 13.03.1933 von den Nazis wieder
abgesetzt. Er verlor dadurch sein Amt, seine Wohnung und, was ihn sehr
schmerzte, seine Bekannten. Er stand vor dem Scherbenhaufen seiner bürgerlichen Existenz. Seine Familie konnte
er im
Caritas-Krankenhaus Hohenlind unterbringen. Gegen die Verfolgung durch die Nazis fand
er selbst Ruhe im Kloster Maria Laach, er „verschwand“ von April 1933 – Mai
1934 aus der Öffentlichkeit. In einem jahrelangen Rechtsstreit gegen die Stadt
Köln konnte er zumindest erreichen, dass die von den Nazis gegen ihn erhobenen
Vorwürfe nicht bestätigt werden konnten und er eine Pension erhielt.
Er kaufte in Rhöndorf
einen ehemaligen nun brachliegenden Weinberg und baute sich dort ein Wohnhaus,
in das er 1937 mit seiner Familie einzog und das heute Bestandteil des
Adenauer-Museums ist. Bis zum Kriegsende musste er und seine Familie allerdings
noch viele Schikanen durch die Nazis durchstehen. So konnte er 1944 aus dem
Nazi-Gefängnis zwar fliehen, seine Frau wurde von der Gestapo aber so unter
Druck gesetzt, dass sie den Aufenthaltsort ihres Mannes verriet. Daraufhin
beging sie einen Selbstmordversuch, von dem sie sich nicht mehr erholte, an
dessen Folgen sie im März 1948 verstarb.
Nach dem zweiten
Weltkrieg wurde Adenauer 1946 Fraktionsvorsitzender der CDU im
Nordrhein-Westfälischen Landtag und 1948 Präsident des Parlamentarischen Rats,
der über die Verfassung der neuen westdeutschen Republik beriet. Nach der
Bundestagswahl am 14. August 1949 wurde Adenauer mit knapper Mehrheit zum
ersten Bundeskanzler gewählt. In seiner Amtszeit kam es zusammen mit dem
französischen Präsidenten zur Aussöhnung mit Frankreich. In seinem Haus In
Rhöndorf empfing er Staatsgäste. Dabei begleiteten ihn wechselseitig seine
beiden Töchter. Nach seinem Rücktritt im Oktober 1963 zog er sich in seinen
Wohnsitz in Rhöndorf als Privatier zurück, wo er 1967 verstarb.
Nach der Führung zur
Besichtigung des Adenauer-Wohnhauses stärkten sich die Teilnehmer im Café
Profittlich in Rhöndorf, bevor man sich mit vielen Eindrücken und Aussicht auf
die nächste Fahrt auf den Heimweg machte.