Papierfabrik "Alte Dombach u. Altenberger Dom
Chronik der SENU-Ndk
Papiermühle Alte Dombach und Altenberger Dom
(VHo) Zur Besichtigung des LVR-Museums Papiermühle Alte Dombach startete die Senioren-Union Niederkassel mit 47 Teilnehmern nach Bergisch Gladbach.
Aufgeteilt in zwei Gruppen erfuhren die Besucher unter Leitung der beiden sehr engagierten Museumsführerinnen Kathrin Riebel und Stephanie Haller ausführlich die Geschichte des Papiers und der Papierherstellung. So waren in Europa bis ins 19. Jahrhundert von Lumpensammlern angelieferte Lumpen und alte Leinenstoffe (Hadern) sowie Bast und Hanf Ausgangsmaterial für Papier. Diese wurden in anstrengender Handarbeit zerrissen und verkleinert und dann bis zu 26 Stunden gewässert. Bei der anschließenden Bearbeitung im mit Wasserrad angetriebenen Lumpenstampfwerk blieben nur noch Fasern übrig. Die Erfindung des „Holländers“ erleichterte diesen Produktionsschritt. Hierbei zerkleinerten und mahlten durch Wasserkraft angetriebene Walzen mit Schneidemessern die Ausgangsmaterialien und wälzten den Faserbrei im Wasserbad um.
Mit einem rechteckigen Metall-Schöpfsieb wurde dann aus dem Wasserbad der Papierbrei geschöpft. Das dabei entstandene Blatt wurde anschließend einzeln mit weiteren Blättern zwischen jeweils einzelnen Filzblättern getrocknet. Entsprechend der Schöpfsieb-Größe konnten verschieden große Papierblätter hergestellt werden.
Ab dem 18. Jahrhundert wurden aus Ermangelung an Lumpen Holz und andere pflanzliche Grundstoffe verwendet, was wegen größerer Verfügbarkeit cellulosehaltiger Stoffe die Papierproduktion verbilligte. Heute geschieht die Papierfertigung mit großen Papiermaschinen, in denen die gleichen Fertigungsschritte ablaufen.
Nach einer mittäglichen Stärkung im Restaurant „Am Bock“ in Bergisch Gladbach besuchten die Teilnehmer den Altenberger Dom. Bei der Führung mit den beiden Domführern Stephanie Haller und Dr. Gert Tröger durch den gotischen Bau erfuhren die Besucher, dass es sich hier nicht um einen Dom (also eine Bischofskirche) handelt, sondern eine Kathedrale mit Chorumgang und Seitenkapellen. Sie ist die bescheidene Klosterkirche der Zisterzienser ohne Glockenturm. Der Raum der dreischiffigen Basilika wird durch die Fenster im hohen Mittelschiff beleuchtet. Die Spitzbogengewölbe sind 25 m hoch und der gotische Bau vermittelt durch die schlanken Säulen und die großen Fensterflächen sowie durch das einfallende Licht eine beruhigende Leichtigkeit. Die Kirche steht seit 1852 beiden Konfessionen zur Verfügung, morgens und nachmittags jeweils zwei Stunden für evangelische Gläubige.