Braunkohle 30.08.2006
Chronik der SENU-Ndk
Das Gold aus dem rheinischen Revier – Niederkasseler Senioren im Braunkohlentagebau
Am 30. August besuchte die Senioren-Union der CDU Niederkassel das größte Braunkohlenrevier Deutschlands, um sich über Entstehung und Abbau der Braunkohle, aber auch über notwendige Rekultivierungsmaßnahmen zu informieren. Herr Anton von der RWE Power AG begrüßte die Besucher und zeigte an Karten die Ausdehnung dieses mit 33 Mrd. Tonnen reichsten Braunkohlevorkommens, das
momentan in den Abbaugebieten Inden, Hambach und Garzweiler genutzt wird. Dieser vor 12 bis 15 Millionen Jahren aus abgestorbenen Bäumen unter Luftabschluss entstandene Bodenschatz wird bereits seit dem 18. Jahrhundert gewerblich gewonnen.
Noch vor 100 Jahren konnte in der Grube Brühl per Hand abgebaut werden, während heute riesige Schaufelradbagger zunächst die bis zu 450 m dicken Deckschichten abtragen müssen, um schließlich auf der untersten Terrasse oder Sohle an die Kohle zu gelangen. Diese wird dann über die ca. 200 km langen Bandanlagen zum Kohlebunker und dann zum Kraftwerk transportiert. 70.000 t verbraucht das Kraftwerk täglich zur Energiegewinnung.
Allerdings verlässt sich RWE Power nicht auf das Standbein Braunkohle.
Ihr Anteil beträgt 41%. Hinzu kommen Steinkohle und Kernenergie mit jeweils 25 %, Erdgas mit 6%, Wasser, Wind, Solar zusammen mit 3% Die Braunkohlereserven reichen allein im geplanten Tagebau Garzweiler II bis etwa 2050. Nur ein Mix rentabler Energiequellen sichert die zukünftige Stromversorgung. Erdöl gehört nicht dazu! Durch den immensen Eingriff des Tagebaus werden nicht nur für die
Natur sondern auch für die Menschen große Probleme geschaffen. Besonders die Älteren trifft es hart, wenn sie ihre angestammten Wohnorte verlassen und sich an ein neues Umfeld gewöhnen müssen. Hier hilft die RWE den Bewohnern jahrelang bei der Planung. Wie sich die Senioren bei der Fahrt durch Königshoven überzeugen konnten, ist die Umsiedlung der Orte den Experten recht gut gelungen.
Für die Rekultivierung haben Biologen und andere Fachleute inzwischen ein neues Konzept erarbeitet. Sie setzen nicht auf Wiederherstellung langweiliger Agrarstrukturen sondern streben eine gute Mischung von
Naturschutzreservaten, Erholungsgebieten und landwirtschaftlicher Nutzung an. Auch hier überzeugte das Erreichte.
Geradezu begeistert waren die Besucher von der anschließenden Fahrt durch einige Millionen Jahre Erdgeschichte. Von dem 96 m hohen Schaufelradbagger, der mit nur fünf Mann Besatzung Schicht um Schicht des
Decksandes abtrug, waren sie kaum wegzubringen. Leider war das an dieser Stelle 45 m dicke Kohlenflöz auf der untersten Sohle wegen der schlechten Sicht nicht zu sehen.
Mit einem „Glück auf“ verabschiedeten sich die Senioren aus Niederkassel und freuen sich schon auf die Fortsetzung der Information, nämlich den Besuch eines Braunkohlekraftwerks, den Walter Martenson sicher
genauso perfekt organisieren wird wie die vergangenen Fahrten.