Deutz 05.03.2008
Chronik der SENU-Ndk
Von Otto bis Diesel – Niederkasseler Senioren besuchen die Deutz AG
em - Von den hochmodernen Produktionsverfahren bei der Montage der verschiedensten Motoren, besonders aber von der bis ins kleinste Detail ausgetüftelten Logistik waren die 25 Mitglieder der Senioren Union der CDU Niederkassel, die am 05.03. in der neuen Fertigungshalle der Deutz AG die Fließbänder und Transportsysteme bestaunten, sehr beeindruckt.
Wie ihnen Karl-Heinz Jacobi erklärte, werden 2008 also in dieser Halle aus den Einzelteilen, die in der ganzen Welt gefertigt werden, etwa 320.000 bis zu 430 PS starke Dieselmotoren für Lkw zusammengesetzt, auf dem Prüfstand eingehend getestet und dann - mit kundenspezifischen Zusatzteilen versehen – versandfertig gemacht. Aus sechs Grundbaureihen können so dank der Prozessüberwachung am Leitstand jährlich circa 4000 Motorvarianten hergestellt werden. Kein Wunder, dass die Computerausstattung mit ihren verschiedenen Programmen teurer war als die gesamte Montagehalle!
Für einige der überwiegend männlichen Senioren war jedoch die einzigartige Sammlung von Motoren aus über 140 Jahren Firmengeschichte der Höhepunkt. Mit glänzenden Augen folgten sie den Erklärungen von Holger Friedrich, Leiter des „Technikums“, der mit wahrer Begeisterung die „Atmosphärische Gaskraftmaschine“ von N. A. Otto und E. Langen – 1867 auf der Weltausstellung in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet – erklärte und in Gang setzte. Aber auch die weiteren Versuche und Entwicklungen zum Viertakt- und Zweizylinder-Gasmotor wurden selbst dem technisch weniger Versierten einsichtig gemacht. Gerne hätten sich einige noch eingehender mit der ersten Grubenlokomotive der Welt beschäftigt, doch Benzin- und Dieselmotoren mussten ebenso noch bewundert werden wie die modernsten Entwicklungen der Schiffsantriebe und Gasturbinen.
So konnten die Besucher auch die Entwicklung der 1864 von Otto und Langen in Köln gegründeten ersten Motorenfabrik der Welt von ihren einfachsten Anfängen in einer kleinen Werkstatt am Gereonswall über die Klöckner-Humboldt-Deutz-AG (KHD) und die Erweiterung der Produktion unter dem Magirus-Zeichen bis zum heutigen Unternehmen nachvollziehen. Dabei begegneten ihnen so bekannte Namen wie Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Ettore Bugatti u.a., die den Grundstein für die Mobilität unserer Zeit gelegt haben. Die Deutz AG mit ihren insgesamt 5500 Mitarbeitern hat heute noch weltweit eine Spitzenstellung in der Motorentechnologie.