Elsass_22.09. - 26.09.2008
Chronik der SENU-Ndk
Bei schönem Wetter und meist herbstlich blauem Himmel nutzten die 29 Mitglieder der Senioren Union der CDU Niederkassel in der letzten Septemberwoche die Gelegenheit, unter der bewährten Führung von Klaus Burkhardt von der Jakob-Kaiser-Stiftung und in Begleitung des charmanten Elsässers Jean-Pierre Wermuth fünf Tage lang diesen von der Natur gesegneten Landstrich zu erkunden. So erfuhren sie aus erster Hand etwas über die wechselvolle Geschichte der Elsässer im Spannungsfeld zwischen Frankreich und Deutschland und konnten in den romantischen Weinorten, aber auch in Straßburg und Colmar die Zeugnisse des wohlhabenden mittelalterlichen Bürgertums ebenso bewundern wie den französischen Einfluss ab dem 17. Jahrhundert. Wundervoll restauriertes Fachwerk, stolze Kirchen und vor allem überall bunte Blumen: an den Häusern, in den Höfen, auf allen Straßen und Plätzen. Doch die Zukunft wurde ebenfalls ins Auge gefasst: Im Ausstellungsraum des Atomkraftwerks Fessenheim wurden vor allem auch
alternative zukünftige Energiequellen am Modell erklärt und diskutiert. Bei der Fahrt durch die Weinberge entlang der Kette der Vogesen mit ihren Burgruinen konnte man leicht vergessen, dass in diesem Gebiet im letzten Weltkrieg hart gekämpft und in einigen Orten alles zerstört wurde.
Unter anderem aus diesem Grund wurde deshalb in Straßburg am 5. Mai 1949 der Europarat gegründet, dem heute 47 Staaten angehören und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, durch einen engen Zusammenschluss seiner Mitglieder untereinander besonders Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu schützen und zu fördern. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte arbeitet eng mit dem Europarat zusammen und kann sowohl von Einzelpersonen als auch von Staaten in Anspruch genommen werden.
Doch nicht diese beiden Institutionen waren das Ziel der Senioren, sondern sie hatten sich um einen Gesprächstermin mit ihrer Europa-Abgeordneten Ruth Hieronymi bemüht. Von ihr ließen sie sich über die verschiedenen Gremien der EU wie das Europaparlament mit seinen 785 Abgeordneten, den Europäischen Ministerrat mit seinen Regierungsvertretern der 27 Mitgliedsstaaten und die Europäische Kommission als ausführendes Organ informieren und hörten gespannt zu, als sie über ihre Arbeit für ihren Wahlbezirk und die anstehenden europäischen Pläne und Aufgaben sprach. Besonders interessierte alle natürlich auch der Finanzplan der EU, die Neuerungen des Vertrags von Lissabon und die Folgen der Ablehnung Irlands für die Mitgliedsstaaten sowie für Irland selbst. So wurde auch hier EU-Politik anschaulich und nachvollziehbar, im kommenden Wahljahr besonders wichtig.
Auf der Rückfahrt gab es dann noch einen Informationsbesuch beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, den Dr. Hiegert mit praktischen , aus den Medien bekannten Fällen wie z.B. der Folterandrohung für den Entführer des Frankfurter Bankierssohnes sehr anschaulich gestaltete. Im Sitzungszimmer mit den eindrucksvollen Porträts der obersten Verfassungshüter erklärte er, dass seine Aufgabe auch die Weiterreichung solcher Klagen an den Gerichtshof in Straßburg sei.
Dass bei all dieser praktischen Staatsbürgerkunde auch das Vergnügen nicht zu kurz kam, dafür sorgten die Senioren schon selbst. Intensiv wurden die Elsässer und die Pfälzer Küche inklusive Weine getestet und verglichen, und eine kleine Geburtstagsfeier mit Solovortrag, die herzliche Bewirtung und nicht zuletzt das akribische Management von Walter Martenson trugen das Ihre dazu bei, dass die Fahrt harmonisch verlief. -Em