Essen 04.12.2014
Chronik der SENU-Ndk
Die Senioren der CDU Niederkassel besuchten am 04.12.2014 die Ruhrmetropole Essen. Auf dem Programm standen die Besichtigung der Villa Hügel, eine Stadtrundfahrt und der Besuch des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt.
Zunächst ging es zur Villa Hügel. Frau Anke Olek führte die Senioren durch das seinerzeit im Grundbuch des Essener Stadtteils Bredeney eingetragene „Einfamilienhaus“ mit 269 Räumen und 8100 qm Wohn- und Nutzfläche. Die Villa Hügel, zwischen 1870 und 1873 nach Entwürfen von Alfred Krupp erbaut zeichnet sich durch Gradlinigkeit und Funktionalität aus. Eine weitere formale Gestaltung im Sinne einer Verschönerung hatte Krupp abgelehnt. Mit seiner Frau Bertha und Sohn Friedrich Alfred zog er 1873 in das Wohnhaus ein, das von Zeitzeugen als einfach und schlicht ausgestattet beschrieben wurde. Als 14 Jähriger hatte Alfred Krupp 1826, nach dem Tod seines Vaters Friedrich, erste Verantwortung in dem Gussstahlwerk Friedrich Krupp übernommen. Er baute das Werk zu einem der bedeutendsten Industrieunternehmen im 19. Jahrhundert aus.
Die Villa Hügel, mit dem 28 ha großen Park über dem Baldeneysee, bot den würdigen Rahmen für Repräsentation, Empfänge und Festlichkeiten. Kaiser und Könige, Unternehmer aus aller Welt, Politiker und Regierungschefs vieler Nationen waren hier zu Gast. Die nachfolgenden Generationen haben die Villa innen nach ihren eigenen Vorstellungen verändert. Als letztes Familienmitglied übernahm 1943 Alfred Krupp von Bohlen und Halbach das Unternehmen Friedrich Krupp als Alleininhaber.
Im April 1945 beschlagnahmten die einmarschierenden Amerikaner das gesamte Anwesen und machten es zum Sitz der Alliierten Kohlenkontrollbehörde. Im Juli 1952 wurde es der Familie zurückgegeben. Nach dem Erbverzicht seines einzigen Sohnes, Arndt von Bohlen und Halbach, legte der letzte persönliche Inhaber der Firma Friedrich Krupp, Dr.-Ing. Alfred Krupp von Bohlen und Halbach, testamentarisch fest, das gesamte Vermögen nach seinem Tod einer gemeinnützigen Stiftung zu übergeben.
Im Januar 1968, ein halbes Jahr nach Krupps Tod, nahm die Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ihre Arbeit unter der Führung von Prof. Dr. Berthold Beitz, langjähriger Generalbevollmächtigter der Firma Krupp, auf. Sie fördert im In- und Ausland Projekte in Wissenschaft, Forschung und Lehre, Erziehungs- und Bildungswesen, Gesundheitswesen, Sport, Literatur, Musik und bildender Kunst.
Die Firma Krupp hat mit ihrem industriellen Imperium die Stadt Essen und das Ruhrgebiet nachhaltig geprägt.
Nach dem interessanten Rundgang in der Villa Hügel schloss sich ein Mittagessen im Parkhaus Hügel an.
Danach startete eine zweistündige Stadtrundfahrt unter der fachkundigen Leitung von Frau Göbel, Fremdenführerin der Stadt Essen. Sie erklärte sehr unterhaltsam und humorvoll die Sehenswürdigkeiten. Wir fuhren zunächst durch den fast ländlich anmutenden Ortsteil Werden mit seinen Fachwerkhäusern und der romanischen Luciuskirche.
Es folgte die „Margarethenhöhe“. Margarethe Krupp hatte hier ab 1906 Unterkünfte nach dem Vorbild englischer Gartenhäuser und Wohnungen für 16000 Menschen bauen lassen.
Diese wurden an Krupp-Mitarbeiter und Bürger der Stadt vermietet. Weiter führte die Rundfahrt am Stammhaus der Krupp`schen Hauptverwaltung, dem 70 ha großen Grugapark vorbei. Danach ging es zum Schloss Borbeck. Das Wasserschloss, von 1227 bis 1803 ein Damenstift, gehört seit 1941 der Stadt Essen und wird heute als Kulturzentrum genutzt. Die Rundfahrt endete am Hauptbahnhof. Die Teilnehmer hatten nun Zeit zur Besichtigung des Essener Doms, dessen Gründung auf das 9. Jahrhundert zurückgeht. Seit 1958 ist der Dom die Kathedrale des Ruhrbistums. Ein Rundgang über den Weihnachtsmarkt in der Kettwiger Straße mit seiner traditionellen Lichtburg bildete für alle Teilnehmer einen entspannten Abschluss.