Kaltwasser-Geysir 20.07.2011
Chronik der SENU-Ndk
Expedition in die Tiefen der Erde – Niederkasseler Senioren am höchsten Kaltwasser-Geysir der Welt
Mit dem Fahrstuhl 4.000 Meter in die Tiefe fuhren die Mitglieder der Senioren-Union der CDU Niederkassel, um das Naturphänomen des Geysirs vom Namedyer Werth in Andernach zu erkunden. Dass es sich hierbei um den mit 60 Metern welthöchsten Kaltwasser-Geysir handelt, wüssten zwar chinesische Studenten, aber seltener die deutschen, so erklärte Frau Bathke im Erlebniszentrum, bevor sie die wissbegierigen Senioren in die Unterwelt schickte. Dort wurden sie nach einer täuschend echt simulierten Fahrt an der „Magmakammer“ ausgesetzt und suchten sich dann wie ein Kohlendioxid-Molekül den Weg an die Erdoberfläche. Dabei konnten sie aktiv ausprobieren, wie Wasser und Gas aufeinander reagieren und wie es schließlich durch menschliche Hilfe zum Ausbruch kommt. Denn im Gegensatz zu den Heißwasser-Geysiren auf Island und in Nordamerika konnte der Andernacher Geysir nur entstehen, weil bei einer Brunnenbohrung für die Vermarktung des dortigen Mineralwassers 1903 die richtige Stelle getroffen wurde und dadurch das kohlendioxidhaltige Wasser einen Aufstiegskanal bekam. Wie in einer geschlossenen Sprudelwasserflasche ein Überdruck besteht, der sich beim Öffnen schlagartig reduziert und das Gas mit dem Wasser herausschießen lässt, so reißt auch hier das überschüssige Gas, das vom emporsteigenden Grundwasser nicht mehr aufgenommen werden kann, das Wasser mit sich in die Luft. Nachdem also sozusagen die theoretischen Grundkenntnisse erworben waren, konnten sich die Senioren auf den zweiten Teil ihrer Erlebnisreise freuen, die Überfahrt mit dem Schiff zum Tatort. Auch hier erklärte wieder per Lautsprecher, wie im Erlebniszentrum, der Großvater seiner cleveren Enkelin die Besonderheiten der Stadt wie die Stadtmauer, den runden Turm aus dem 15. Jahrhundert und den „Alten Krahnen“, mit dem über 350 Jahre lang die begehrten Mühlsteine aus dem Eifeler Vulkangebiet verladen wurden. Schließlich erreichten die Passagiere erwartungsvoll das seit 1985 eingerichtete Naturschutzgebiet auf dem Namedyer Werth, wo nach einiger Wartezeit ein Zischen und Gurgeln das seltene Naturereignis ankündigte. Schließlich baute sich die Fontäne auf und schoss etwa 40 Meter hoch in die Luft. Das staunenswerte Schauspiel dauerte 8 Minuten, bis sich die Wassersäule langsam wieder senkte. Dabei konnten die Besucher ganz nahe an den Geysir herangehen und auch das stark mineralhaltige Wasser probieren. Erst nach 115 Minuten ungefähr hat das einströmende Wasser den Brunnenschacht wieder gefüllt und kann den Besuchern erneut dieses seltene Erlebnis bieten. Aber das Schiff wartete schon und brachte die Gäste wieder zurück zur Stadt, wo ansprechende Restaurants in der lebendigen Fußgängerzone und gepflegte Parkanlagen zum weiteren Aufenthalt einluden und den ereignisreichen Tag angenehm abrundeten.
Alle blicken schon erwartungsvoll auf die nächsten Unternehmungen: die Fahrt nach Koblenz zur Bundesgartenschau und den Besuch in Brüssel.