Monschau und Fahrt auf dem Rursee 14.06.2023 - Seniorenunion Ndk

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Monschau und Fahrt auf dem Rursee 14.06.2023

Chronik der SENU-Ndk
Niederkasseler Senioren besuchten Monschau und den Nationalpark Eifel
 
(GB) Bei strahlendem Sonnenschein und frohgelaunt startete die Senioren-Union Niederkassel mit vierzig Teilnehmenden im Rahmen ihres kulturpolitischen Programms nach Monschau. Die Gästeführer Herr Mertens und Herr Erler erläuterten kompetent und unterhaltsam die Geschichte und Sehenswürdigkeiten des Eifelstädtchens. Die Stadt wurde 1198 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt Mitte des 14. Jahrhunderts die Stadtrechte. Hoch über der Stadt thront die Burg Monschau, die im 13. Jahrhundert von den Herzögen von Limburg erbaut wurde. Ab 1433 war sie Sitz der Herzöge von Jülich und wurde kontinuierlich erweitert und stark befestigt. Seit 1926 dient die Burg als Jugendherberge. 1795 eroberten die Franzosen das Gebiet und machten die Stadt unter dem Namen Montjoie zur Hauptstadt des französischen Départements. Erst 1918 änderte der deutsche Kaiser Wilhelm II. den Namen in Monschau. 1972 wurde das Stadtgebiet um sechs bis dahin selbstständige Gemeinden erweitert.
 
Ein Stadtrundgang ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Liebevoll restaurierte Fachwerk­häuser säumen die engen, verwinkelten Gassen mit ihrem holprigen Kopfsteinpflaster. Dicht vor den Hauswänden liegen große Steinbrocken, welche früher das Anschlagen der Ochsenkarren verhindern sollten - daher die Redensart „Stein des Anstoßes“. Monschau wurde berühmt durch seine Senf- und Feintuchproduktion. In der Senfmühle werden bereits in der 5. Generation 22 Senfsorten in dem traditionellen Kaltpressverfahren hergestellt. Ende des 16. Jahrhunderts kamen Tuchmacher und mit ihnen protestantische Hugenotten in die Region und fanden ideale Bedingungen vor: kalkarmes Wasser, Schafszucht und vor allem fleißige und zuverlässige Arbeiter. Ihre Blütezeit erreichte die Feintuchproduktion im 18 Jahrhundert. Damals stand das Monschauer Wolltuch in ganz Europa für höchste Qualität. Die preußische Zollpolitik besiegelte den Niedergang der Monschauer Tuchindustrie.
 
Das "Rote Haus", das bekannteste Wahrzeichen von Monschau, erzählt von der großbürgerlichen Wohn- und Arbeitswelt der Tuchmacherdynastie Scheibler. Das Patrizierhaus aus rotem Backstein wurde um 1760 als repräsentatives Wohnhaus und als Handels- und Produktionsstätte erbaut. Von dem hohen handwerklichen Können der Tuchmanufakturen künden die original erhaltenen Stoffmusterbücher. Von der wirtschaftlichen Blüte Monschaus profitierte auch die erste katholische Pfarrkirche, errichtet um 1650 als schmuckloser Saalbau aus rohem Bruchsteinmauerwerk.  Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Kircheninnere umgestaltet und mit kostbaren Ausstattungsstücken aus Klosterkirchen versehen. Heute gilt die Kirche als schönstes Bauwerk des Bauernbarock in der Nordeifel.
 
Das Mittagessen nahmen die Senioren in entspannter Atmosphäre im Haus Flora ein. Danach fuhren sie zum Rursee, wo sie von Einruhr aus mit dem Katamaran „Seensucht“ eine zweistündige Rundfahrt auf dem Obersee unternahmen. Da der Obersee der Trinkwasserversorgung dient, verkehren auf ihm geräuschlose Elektroschiffe. Der See liegt im Nationalpark Eifel, umgeben von dichten Laubwäldern, durchsetzt mit Fichtenflächen, von denen immer wieder Teile durch Stürme vernichtet werden oder dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. Der Nationalpark Eifel wurde 2004 als der 14. Nationalpark in Deutschland und der erste in Nordrhein-Westfalen gegründet. Er dient dem Schutz der natürlichen Lebensräume seltener Wildtiere, wie beispielsweise Biber, europäische Wildkatzen, Schwarzstörche, Uhus und Mufflons. Darüber hinaus sollen sich die Wirtschaftswälder mit überwiegendem Fichtenbestand längerfristig zu Naturwäldern entwickeln, in denen heimische und standorttypische Laubbäume wie Rotbuchen und Traubeneichen wachsen.  
 
Mit vielen neuen Eindrücken traten die Senioren die Heimreise an. Wer Interesse an den Aktivitäten der Senioren-Union Niederkassel hat oder auch teilnehmen möchte, kann sich gerne unter der E-Mail-Adresse g.beck@senu-ndk.de beim Vorstand informieren.

Bilder: Senioren-Union Niederkassel
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