Münster 07.09. - 09.09.2022 - Seniorenunion Ndk

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Münster 07.09. - 09.09.2022

Chronik der SENU-Ndk
Senioren-Union Niederkassel auf Studienfahrt nach Münster
 
Zu ihrer diesjährigen Studienfahrt 2022 brach die Senioren-Union Niederkassel nach Münster in Westfalen mit 24 Teilnehmenden bei durchwachsenem Wetter auf.
 
Nach Ankunft in Münster wurde die Stadt bei nunmehr sonnigem Wetter auf einem geführten Rundgang erkundet. Erste Station war der im 12. Jh. auf zwei Vorgängerkirchen erbaute Dom. Die Stadtführerin Inge Mischke erläuterte sehr umfassend und humorvoll die Geschichte des Gotteshauses. Im romanischen Stil begonnen, wandelte sich der Baustil der Basilika während der Bauzeit hin zur Frühgotik. Besonders wies die Führerin auf den Hochaltar und die Klais-Orgel hin. Die Funktion der Astronomischen Uhr wurde den Besucherinnen und Besuchern umfangreich erklärt. Da der Fürstbischof dem aufstrebenden Bürgertum zu mächtig erschien, bauten die selbstbewussten Bürger gegenüber dem Dombereich ein prächtiges Rathaus.
 
Beim folgenden Spaziergang vorbei am Rathaus der Stadt zu der vom Baumeister Johann Conrad Schlaun für den Fürstbischof Clemens August entworfene Clemenskirche wurden die Teilnehmenden weiter über die Stadtentwicklung Münsters informiert.
 
Vorbei an der Lambertikirche mit den Erläuterungen des Werdegangs der Wiedertäufer und ihrem Schicksal steuerten die Teilnehmenden ein Münsteraner Traditions-Restaurant an. Nach der Stärkung fuhren die Senioren-Union-Besucher mit der Fähre über den Aasee zum Freilichtmuseum „Mühlenhof“, wo der „Kiepenkerl“ Gerd Bülter die Geschichte der hier wiederaufgebauten Gebäude des Museumsdorfes, wie beispielsweise die Landbergschule, die Mäusepfeilerscheune oder das Mühlenhaus, bei jeweils einer Innenführung erläuterte. Die wandernden Kiepenkerle brachten in einer „Kiepe“ auf dem Rücken Waren vom Land in die Stadt zum Verkauf.
 
Nach dem Museumsbesuch fuhren die Niederkasseler mit der Fähre wieder über den Aasee und anschließend mit dem Bus zu ihrem Hotel, wo man sich vor dem Abendessen noch etwas erfrischen konnte.
 
Am 2. Tag stand der Empfang im Münsterer Rathaus durch die Vorsitzende der Senioren-Union Münster Erika Gericke an, die auch die Verbindung zur Bürgermeisterin Angela Stähler herstellte. Frau Stähler begrüßte die Besucherinnen und Besucher im Friedenssaal und erläuterte die Geschichte des Raumes, in dem der „Westfälische Frieden“ 1648 zur Beendigung des 30-jährigen Krieges auf demokratischem Wege abgeschlossen wurde. Der Saal wurde als Ratssaal und Gerichtssaal genutzt. Das im Weltkrieg zerstörte Rathaus konnte durch Spenden der Münsterer Kaufleute wieder restauriert werden.
 
Am Nachmittag fuhr die Gruppe nach der Stärkung im Restaurant Ratskeller nach Norden in den Münsterer Stadtteil Nienberge zum Haus Rüschhaus, dem Domizil der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Die beiden engagierten Gästeführer Stephan Biermann und Hermann Mensing schilderten den Besucherinnen und Besuchern den Lebensweg der Dichterin, über die Person und ihr Lebenswerk und führten durch das Gebäude mit dem Arbeitszimmer von Droste-Hülshoff, die bereits als 12-jährige in Münster als Dichterin bekannt war. Sie war schon als Jugendliche durchsetzungsstark und konnte sich sehr emanzipiert verhalten. Ihr letzter Besuch führte sie mit dem Dampfschiff nach Meersburg, wo sie 51-jährig verstarb.
 
Anschließend fuhr die Reisegruppe ins nördlich gelegene Bad Bentheim zur gleichnamigen Burg, einer auf dem norddeutschen Höhenrücken im 11. Jh. erbaute frühmittelalterliche Höhenburg. Sie ist eine der schönsten und größten noch erhaltenen Burganlagen in Norddeutschland. Der Gästeführer Harry Hagel erklärte die Gebäude, die Besonderheiten und ihre Verteidigungsanlagen sehr kompetent. Gleich zu Baubeginn mit integriert wurde die Katharinenkirche, die auch von der normalen Dorfbevölkerung genutzt werden konnte. Sie dient seit dem 18. Jh. nicht mehr ihrem Zweck, kann aber heute ebenfalls besichtigt werden.
 
Der sogenannte Pulverturm gehört mit zu den ältesten Teilen der gesamten Burganlage. Mit seinen bis zu 5,5 Meter dicken Mauern konnte er in Fehden bis auf ein einziges Mal nie eingenommen werden. Im Fußboden ist ein ca. 12 Meter tiefer Einlass, der im Mittelalter als Verließ für verurteilte Schurken diente, die zur Strafe für einige Tage hinuntergelassen wurden.
 
Der dritte Tag führte die Teilnehmenden auf der Rückreise zum südlich gelegenen Wasserschloss Nordkirchen, dem „Westfälischen Versailles“. Die Schlossführerin Pia Tewes erläuterte umfassend die Entstehungsgeschichte des von Peter Pictorius erbauten und vom Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun im Barockstil modernisierten Schlosses. Sie führte nach einem Rundgang über die Außenanlagen und die barocke Venusinsel anschließend auch durch die Innenräume.
 
Die Heimfahrt nutzten alle Mitreisenden, ihre vielfältigen Eindrücke der Studienfahrt noch einmal Revue passieren zu lassen.
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