Saarland 02.06. - 06.06.2015
Chronik der SENU-Ndk
Niederkasseler Senioren auf Entdeckungsfahrt im Saarland und darüber hinaus
Während 2014 das ehemalige „Grenzgebiet“ Sachsen-Anhalt und damit die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen seit der deutschen Wiedervereinigung im Mittelpunkt des Interesses der Senioren Union der CDU Niederkassel standen, zog es 25 Niederkasseler dieses Jahr nach Saarbrücken, wo sie sich an Ort und Stelle über die europäische Zusammenarbeit in diesem Grenzgebiet informieren wollten.
Kaum einem war die mit ihren 180.000 Einwohnern verhältnismäßig kleine Hauptstadt des Saarlandes bekannt, die erst 1909 aus drei selbständigen Städten gebildet wurde. So war natürlich die Neugier groß. Schon gleich nach der Ankunft auf dem Schlossplatz und mehr noch bei dem interessanten Rundgang vorbei an den barocken Gebäuden der ehemaligen Residenzstadt und dem boomenden St. Johanner Viertel konnte Frau Dubré die sehr wechselvolle Geschichte zwischen Deutschland, Frankreich und eigener Unabhängigkeit nach beiden Weltkriegen für die Besucher lebendig machen. Mit leichtem Augenzwinkern berichtete nicht nur sie von der eigenen Fußballnationalmannschaft, die dem deutschen Team eigentlich erst den Weg nach Bern 1954 geebnet hätte, und voller Stolz verwies sie auf die Tatsache, dass die Saarländer trotz aller Beeinflussung bei den Volksabstimmungen 1935 und 1955 für den Anschluss an Deutschland gestimmt hätten. Letzteres nahmen auch die Vertreter der Stadt, des Landtags und des Finanzministeriums, die sich gerne nicht nur als Referenten sondern auch als Diskussionspartner zur Verfügung stellten, zum Anlass, den Gästen ihre Stadt und ihr Land wärmstens als Reiseland zu empfehlen. Schließlich sorgen sie dafür, dass in vielen kleinen Schritten Europa speziell in dieser Großregion SaarLorLux (Saarland, Lothringen, Luxemburg) und der belgischen Wallonie zusammenwächst. So werden auf verschiedenen Ebenen – von der Landesregierung bis zu Städten und Gemeinden – und auf den unterschiedlichsten Gebieten im Verkehr, bei Hilfsorganisationen, Schulen und Universitäten, auf Jobmessen und in kulturellen Zentren Erleichterungen für die Bürger geschaffen und Konflikte gemeinsam gelöst.
Ein Besuch in der gallo-römischen Villenanlage in Borg lenkte den Blick auf die gemeinsame Geschichte der Region, während das beeindruckende Weltkulturerbe der „Völklinger Hütte“ den Strukturwandel des neuen Industriezeitalters deutlich machte. Unvergesslich wird allen Teilnehmern ganz sicher der Besuch im Wohnhaus Robert Schumans, Symbolfigur der deutsch-französischen Aussöhnung und Mitbegründer des vereinten Europas, und der Vortrag von Richard Stock sein. Natürlich durfte auch ein Besuch in Metz mit seiner herrlichen Kathedrale und den farbenfrohen Chagall-Fenstern nicht fehlen.
Auf der Rückreise konnten alle einen unvergesslichen Blick auf die Saarschleife genießen, bevor als krönender Abschluss ein Besuch in Schengen, dem weltbekannten luxemburgischen Winzerdorf, jedem noch einmal vor Augen führte, wie leicht es sich seit dem 14. Juni 1985, als zwischen Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten die Zollgrenzen fielen, in Europa reisen lässt.