Schlösser Augustusburg u. Falkenlust 10.05.2017
Chronik der SENU-Ndk
Welterbe Schlösser Brühl
Im Mai 2017 haben geschichtlich und kulturell interessierte Mitglieder der Senioren- und der Frauen-Union der CDU Niederkassel die Brühler Schlösser Augustusburg und Falkenlust besucht.
Beide Schlösser wurden auf Veranlassung von Clemens August I von Bayern ( 1700 – 1761 ), aus der Dynastie Wittelsbach, gebaut.
Bei der interessanten Führung hat die gut informierte Führerin auf die Machtfülle von Clemens August, der dieses Amt 1723 von seinem Onkel Joseph Clemens übernommen hat, hingewiesen: Er war Erzbischof von Köln, Kurfürst und seit 1732 Hochmeister des Deutschen Ordens. Die Insignien seiner Stellungen sind auf allen Gemälden von Clemens August zu finden.
1725 hat Clemens August den westfälischen Baumeister Johann Conrad von Schlaun beauftragt, auf den Ruinen der mittelalterlichen Wasserburg ein Schloß zu bauen. Vollendet wurde der Bau 1768 durch seinen Nachfolger Maximilian Friedrich Reichsgraf von Königsegg-Rothenfels ( 1708 – 1784 ).
Beim Rundgang durch das Schloß wurde von der Führerin ausführlich und kompetent auf die Bedeutung und Nutzung der einzelnen Räume, ihre Ausstattung – Farbgestaltung, Motive der Fresken und Deckengemälde – hingewiesen.
Verantwortlich für die Ausgestaltung dieser hervorragenden Residenz war der bayerische Hofbaumeister Francois de Cuvillies. Namhafte Künstler von europäischem Ruf wirkten hier bis zur Vollendung des Baus in 1768 mit.
Mittelpunkt ist das Prunktreppenhaus, das nach den Plänen von Balthasar Neumann zwischen 1740 und 1746 erbaut wurde. Diese hinreißende und dynamische Hauptschöpfung des Deutschen Barock gipfelt im interessant gestaltetem Deckenfresko von Carlo Carlone.
Im Rahmen der Führung wurde auch auf die hygienischen Zustände der damaligen Zeit hingewiesen.
Die Residenz wurde nur für 4 bis 6 Wochen im Jahr benutzt. Clemens August hat verfügt, dass nach seinem Tod seine persönlichen Gegenstände verkauft werden, um die Schulden für den Bau zu bezahlen.
Von 1949 bis 1996 wurde das Schloß Augustusburg für Staatsempfänge des Bundespräsidenten und der Bundesregierung genutzt.
1984 sind Schloß Augustusburg, Jagdschloß Falkenlust und der Schloßpark Brühl in die Liste der Welterbestätten der UNESCO aufgenommen.
Das Jagdschloß Falkenlust wurde zwischen 1729 und 1737 nach den Plänen des kurbayerischen Hofbaumeisters Francois de Cuvillies gebaut. Es ist eines der intimsten und kostbarsten Schöpfungen des Deutschen Rokoko.
Die Wahl des Platzes wurde bestimmt von der Flugbahn der Reiher, bevorzugte Beutevögel der Falkenjagd, die auf ihrem Flug von ihren Horsten zu ihren Fischgründen im Altrheingebiet bei Wesseling vom leidenschaftlichen Falkenjäger Clemens August und seiner höfischen Jagdgesellschaft mit speziell ausgebildeten Falken „ gebeizt “ wurden.
Nach der Jagd versammelte sich die Jagdgesellschaft zu Souper und Spiel in den Innenräumen des Schlosses.
Bemerkenswert sind die kostbar ausgestatteten Innenräume, das mit „ Rotterdamer Kacheln“ geflieste Treppenhaus und die überall dargestellten Szenen der Falkenjagd. In diesem Kleinod beherrschen die bayerischen Farben Weiß und Blau das Bild.
In unmittelbarer Nähe des Schlosses entstand 1730 eine kleine Kapelle, die vom Bauherrn Peter Laporterie in Form einer Eremitengrotte gebaut und der heiligen Maria Aegyptiaca geweiht wurde.
Dieser interessante Besuch fand bei herrlichem Sonnenschein im Schloßcafe Falkenlust sein Ende.