Schloss Bürresheim und Maria Laach
(VHo)
Zur Besichtigung des Schlosses Bürresheim fuhr die Senioren-Union Niederkassel mit
45 Teilnehmern in die Eifel. In zwei Gruppen erfuhren die Besucher durch die
beiden Burgführer Petra Stenz und Klaus Tomaszewski vom Landesamt für
Denkmalpflege Rheinland-Pfalz sehr informativ und unterhaltsam die Geschichte
der Anlage.
Am Zusammenfluss von Nettebach und
Nitzbach wurde der erstmals im Jahre 1157 erwähnte Vorgängerbau auf einem
Felsen als Ritterwohnsitz und Wehrbau von den Edelfreien Eberhard und Mettfried
de Burgenesem erbaut. Der Sohn Eberhards 1189 verkaufte seinen Anteil an den
Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg (Kölner Burg). Um 1280 erwarb der
Trierer Erzbischof Heinrich II. von Finstingen die andere Hälfte der Burg
(Trierer Burg).
Nach
mehreren Besitzstreitigkeiten und Besitzerwechseln übernahm nach der Einigung
die Familie von Breidbach-Bürresheim 1659 das Anwesen. Daraufhin begannen
umfangreiche Um- und Ausbauten zu einem Wohnschloss in barockem Stil.
Der Rundgang führte die Besucher durch
das noch mit den originalen Möbeln ausgestattete Schloss-Gebäude mit
Original-Geschirr und -Teppichen. Die Räume sind dekoriert mit unzähligen
Gemälden der früheren Besitzer und Ahnentafeln. Das Schlafzimmer wurde durch
einen vom Nebenraum beschickten Gussofen geheizt. Im Marschall- oder
Herrschaftszimmer wurden als Gerichtsraum auch Hexenprozesse geführt.
Nach
dieser hoch interessanten Führung wurde im Restaurant „Im Römer“ in Mayen ein
Mittagessen eingenommen. Anschließend fuhren die Teilnehmer weiter nach Maria
Laach. Dort besuchte man die Ausstellung „Glaube
und Politik, Konrad Adenauer und die Abtei Maria Laach“.
Unter Leitung von Pater Albert
erfuhren die Besucher sehr kompetent und ausführlich den Lebenslauf Konrad
Adenauers; geboren am 05.01.1876 in Köln, seine Ehen und die Zeit als Oberbürgermeister
von Köln von 1919 bis 1933. In dieser Zeit nach dem ersten Weltkrieg erfolgte
die Wiedergründung der Universität Köln, die Industrieansiedlung wurde vorangetrieben,
die Ford-Werke angesiedelt. Bei der Kommunalwahl am 12.03.1933 wurde er als
Oberbürgermeister wiedergewählt. Aber schon am 13.03.1933 von den Nazis wieder
abgesetzt. Er verlor dadurch sein Amt, seine Wohnung und, was ihn sehr
schmerzte, seine Bekannten. Er stand vor dem Scherbenhaufen
seiner bürgerlichen Existenz. Seine
Familie konnte er im Caritas-Krankenhaus Hohenlind unterbringen. Gegen die Verfolgung durch die Nazis fand
er Ruhe im Kloster Maria Laach, er „verschwand“ aus der Öffentlichkeit, wählte
die Stille für 13 Monate vom 26.04.1933 – Mai 1934. In einem jahrelangen
Rechtsstreit gegen die Stadt Köln konnte er zumindest erreichen, dass die von
den Nazis gegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht bestätigt werden konnten und er
eine Pension erhielt. Bis zum Kriegsende musste er und seine Familie viele
Schikanen durch die Nazis durchstehen.
Nach
dem 2. Weltkrieg war er Mitglied des Parlamentarischen Rates und gestaltete
das Grundgesetz mit. Am 15.09.1949 wurde er zum Bundeskanzler der
Bundesrepublik Deutschland gewählt, was er bis 1963 blieb.
Nach
dem Rundgang durch die Ausstellung besuchten die Teilnehmer nach einer Filmdemo
in zwei Gruppen mit den Vulkanparkführern Heinrich Müller-Betz und Peter Krebs
die Kirche Maria Laach und den Laacher See.
Nach
diesen vielfältigen Eindrücken machte man sich dann auf den Heimweg.