Staatskanzlei 20.08.2008
Chronik der SENU-Ndk
Pünktlich um 10 Uhr kamen am 20.August die Mitglieder der Senioren Union der CDU Niederkassel vor dem imposanten, hochmodernen Bürogebäude mit seiner innovativen Fassadengestaltung an. Schließlich hatte sie der Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien Andreas Krautscheid zur Belohnung für ihre intensive Mitgliederwerbung persönlich in die Staatskanzlei Düsseldorf eingeladen.
Gleichzeitig mit ihnen fuhr auch der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Jürgen Rüttgers an seinem Arbeitsplatz irgendwo in den von der Staatskanzlei angemieteten Etagen 6 bis 12 im „Stadttor“ vor – ein vielversprechender Beginn eines interessanten Tages.
Offiziell begrüßt von MdL Michael Solf ging es weiter zur Führung durch das „Stadttor“, das bei einer Bauhöhe von 80 Metern mit seinen beiden Türmen und dem 56 Meter hohen Atrium ein eindrucksvolles Bild bietet. Den „erfahrenen“ Besuchern drängten sich bei den Erklärungen von Thomas Wolf vom inneren Dienst zur gläsernen Doppelfassade und der dadurch gewonnenen Energieeinsparung sofort Erinnerungen an den Bonner Post Tower auf, der ja mit einem vergleichbaren Konzept auch ohne Klimaanlage und Heizung auskommt. In der 11. Etage , auf der sich überwiegend Repräsentations- und Besprechungsräume befinden, konnten nicht nur die Konterfeis der früheren Ministerpräsidenten angesehen sondern auch der Ausblick auf den Landtagskomplex, weitere moderne Gebäude des Medienhafens und den Rhein bewundert werden.
Auf die Minute pünktlich erschien dann der Minister, um den wissensdurstigen Senioren Rede und Antwort zu stehen, während diese sich nebenbei auch dem geschmackvoll angerichteten Frühstück widmeten. Nachdem Andreas Krautscheid sich erfreut über die rege Arbeit der Niederkasseler geäußert hatte, die in der Presse ihren Niederschlag finde, erklärte er, was die jetzige Landesregierung bereits in der kurzen Zeit in den Bereichen Schule, Wirtschaft und Finanzen geleistet hat, hob aber auch hervor, was noch zu leisten ist. Um gleiche Bildungschancen für alle Kinder durchzusetzen, seien auf jeden Fall die Sprachtests wichtig, ebenso wie eine bessere Ausstattung besonders der Hauptschulen und eine den neuen Gegebenheiten angepasste Lehrerausbildung. Das wiederum erfordere eventuell überarbeitete Lehrpläne, speziell für die Gymnasien, und einen Ausbau von Ganztagsangeboten, Universitäten und Fachhochschulen. In der Wirtschaft könne die Landesregierung nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip vorgehen, sondern sie
müsse sich auf 12 Schwerpunktbereiche beschränken. Unter diesen Bedingungen sei ein ausgeglichener Haushalt ohne neue Schuldenaufnahme in den nächsten zwei Jahren nicht vorstellbar, aber immerhin sei in den letzten beiden Jahren die Verschuldung von 6,7 Milliarden auf 1,7 Milliarden € gesunken. Auch die Frage nach der Zukunft der West LB konnte er nicht ganz klar beantworten, da jetzt EU-Recht zum Tragen komme und ein vernünftiges neues Geschäftskonzept sowie eine engere Verknüpfung mit anderen Landesbanken geplant werde. Wegen der engen Verbindung mit kleineren Sparkassen müsse jedoch auf jeden Fall saniert werden.
Weil der Minister pünktlich zu seinem nächsten Termin erscheinen musste, setzte sein persönlicher Referent Christian Nettersheim die Diskussion fort. Er berichtete sehr anschaulich über seinen Werdegang und seinen interessanten Arbeitsalltag. In einem Punkt konnte er die neugierigen Senioren vollauf beruhigen: Eine Zukunftskommission unter Leitung von Lord Dahrendorf befasst sich mit den Planungen für eine sich verändernde Gesellschaft und trägt somit der demografischen Bevölkerungsentwicklung Rechnung.