Berlin 23.-27.04.2007
Chronik der SENU-Ndk
Davon konnten sich 35 Mitglieder der Seniorenunion der CDU Niederkassel überzeugen, die an der Studienreise in die Bundeshauptstadt vom 23. bis 27. April teilnahmen.
Die Voraussetzungen konnten nicht besser sein: Das Programm war von Klaus Burkhardt von der Jakob-Kaiser-Stiftung und Walter Martenson und Peter Lülsdorf vom Vorstand der SenUn minutiös abgestimmt und ausgearbeitet worden.
Außerdem war die Wettervorhersage einfach optimal.
Also ließen sich bei strahlendem Sonnenschein die wissensdurstigen Senioren im bequemen Reisebus zunächst einmal bis Helmstedt – Marienborn fahren. Dieser ehemalige Grenzübergang ist seit 1996 eine
Gedenkstätte nicht nur der deutschen Teilung, sondern einer Grenze zwischen zwei Machtblöcken mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen und konkurrierenden Weltanschauungen. Beim Anblick der verschiedenen Kontrollbaracken, Lichtmasten und des Kontrollturms standen denen, die diesen oder einen ähnlichen Übergang vor 1990 passieren mussten, die Aufregungen und vielleicht sogar Schrecken der Kontrollen wieder vor Augen. Manchmal mussten aus reiner Schikane Türverkleidungen an den ein- und ausreisenden Pkws abmontiert oder Sitze ausgebaut werden.
Eine scherzhafte rheinische Bemerkung konnte verheerende Folgen haben, das kam auch in den Erinnerungen von Peter Lülsdorf klar zum Ausdruck.
Am schlimmsten war aber die Hilflosigkeit und Ohnmacht gegenüber der menschenverachtenden Behandlung. Diese Eindrücke kann ein Museum nur schwer vermitteln.
Vorbei an den blühenden Rapsfeldern ging die Fahrt weiter durch die „Streusandbüchse des heiligen römischen Reiches“ bis nach Berlin, wo gegen 18 Uhr die komfortablen Zimmer im Holiday Inn bezogen werden konnten.
Der nächste Tag begann mit einer Stadtrundfahrt durch Ost- und Westberlin. Die Stadtführerin verstand es ausgezeichnet, historische Zusammenhänge und kulturelle oder soziale Gegebenheiten zu vermitteln.
Die ausgedehnte Mittagspause im romantischen Nikolaiviertel konnte je nach persönlichem Bedarf zum Ausruhen in einem der Biergärten oder zu weiteren Erkundungen genutzt werden.
Am Nachmittag stand das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen auf dem Programm. Da die Führungen nur von ehemaligen Häftlingen durchgeführt werden, ist sichergestellt, dass die Geschehnisse dort nicht vergessen werden. Hier soll ein gesonderter Bericht diesem Erlebnis gerecht werden.
Die Programmpunkte für Mittwoch waren ähnlich gehaltvoll. Im Abgeordnetenhaus von Berlin, dem ehemaligen preußischen Landtag, erklärte der Mitarbeiter des Besucherdienstes die Geschichte und Architektur des Hauses, nachdem ein Film über die Arbeitsweise des Parlaments informiert hatte. Das pompöse Treppenhaus und der lichtdurchflutete Plenarsaal beeindruckten ebenso wie das Triptychon im Casino, das die Öffnung der Berliner Mauer zeigt. Leider blieben die finanziellen und sozialen Probleme dieser Stadt mit den zwei Gesichtern, wie es eigentlich vorgesehen war, unangesprochen.
Dagegen war der Besuch im Hauptstadtstudio des ZDF umso interessanter; der Blick hinter die Kulissen fesselte alle. Die Gruppe wurde im „Morgenmagazin“ von einem begeisterten ehemaligen Kameramann begrüßt. Wenn auch eins der vielen Aufnahmestudios mit seinen teuren Kameras und Beleuchtungsvorrichtungen äußerst interessant war, so begeisterte die meisten doch die Bildregie, wo sonst an acht Arbeitsplätzen Übertragungen von den verschiedensten Kameras und Sendeorten zu einer kurzen Sendung zusammengestellt werden.
Das Konrad-Adenauer-Haus, Sitz des Bundesvorstands der Partei und ihrer Gliederungen, besticht durch seine Architektur der Offenheit und Transparenz. Die vorgesetzte Glasfassade und der dadurch ntstandene Wintergarten dienen gleichzeitig als Klimapuffer und als Schutz vor Lärm und Staub. Im Gespräch mit Sabine Windelen, Bundesgeschäftsführerin der Senioren-Union, ging es um die sich ändernde Stellung und Bedeutung der Senioren und die Notwendigkeit, Aktivitäten im direkten heimischen Umfeld zu starten. Im Foyer, den meisten aus dem Fernsehen als Ort der Pressekonferenzen und der Wahlparty bekannt, wurde dann noch ein Gruppenfoto gemacht.
Der Donnerstag war mit dem Besuch des Deutschen Bundestages, der Regierungserklärung von Umweltminister Gabriel und einem anschließenden Gespräch mit unserer Bundestagsabgeordneten Winkelmeier-
Becker ein weiteres Highlight der Fahrt. Am Nachmittag ging es dann wie mit dem ICE im Deutschen Historischen Museum durch fast 2000 Jahre deutscher Geschichte.
Dieses Museum lohnt auf jeden Fall einen zweiten Besuch.
Bevor dann am Freitag die Rückfahrt angetreten wurde, stand noch das Bundesministerium für Verteidigung im Bendler- Block auf dem Programm, wo uns die Sicherheitsund Verteidigungspolitik der Bundesrepublik sehr anschaulich erklärt wurde.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen verlief die Heimreise dank unserem guten Fahrer problemlos, und wir erreichten etwas erschöpft aber zufrieden wieder den Ausgangspunkt unserer Fahrt. Wir haben viel gesehen, eine Menge erfahren und nicht zuletzt auch reichlich Spaß gehabt bei Berliner Weiße mit Schuss.